Kunstagent
Christian von Mechel
| Geboren | 4. April 1737 |
| Gestorben | 4. November 1817 |
| Vita | Christian von Mechel stammte aus einer Basler Handwerkerfamilie. Nach einer Ausbildung als Kupferstecher in Nürnberg und Augsburg ging er zu Wille nach Paris. 1760 gründete er dort mit einem Kompagnon seine erste eigene Werkstatt und begann gleichzeitig mit dem Kunsthandel. Das Unternehmerische und Kaufmännische sollte er fortan dem Stecherpult vorziehen. Aufbauend auf die guten Verbindungen, die er bei Wille knüpfen konnte, rekrutierte er talentierte Künstler für seine Offizin und erschloss sich eine europaweite Kundschaft. Das änderte sich auch nicht, als er 1764 nach Basel umzog. 1766 reiste er nach Italien, wo ihn Winckelmann für den Klassizismus begeisterte, und er Reiffenstein kennenlernte, der fortan als sein Vermittler in Rom agierte. Von dieser Reise brachte von Mechel nicht nur den Klassizismus nach Basel, sondern auch eine Gemäldesammlung. Sein Geschäft begann nun zu florieren. Gemeinsam mit Pigage erarbeitete er in den 1770er Jahren einen illustrierten Katalog der Düsseldorfer Gemäldesammlung, der neben einer Auflistung der Gemälde über Ansichten der Galeriewände verfügte. Für Joseph II. ordnete er zwischen 1778 und 1782 die kaiserliche Gemäldegalerie in Wien neu. Die vorgenommene Hängung nach kunsthistorischen Kriterien sollte Schule machen. Nach dem Niedergang seines Geschäfts in Basel ging er nach Berlin, wo er seine letzten Lebensjahre verbrachte. Hier initiierte er die Gründung einer königlichen Gemäldegalerie – nach Wiener Vorbild – , konnte seine Aufgabe jedoch aufgrund der ihm entgegengebrachten Antipathie, seines Alters und schließlich seines Hinscheidens nicht mehr erfüllen. Christian von Mechel war dem badischen Hof auf vielerlei Art verbunden. Mit dem Prinzenerzieher Ring führte er eine ausführliche Korrespondenz und auch mit Karoline Luise wechselte er einige Briefe. Es ging dabei vor allem um den Verkauf von Kupferstichen und Büchern. Kupferstiche und auch Gemälde stellte von Mechel in seinem Haus aus, das Karoline Luise 1765 und 1773 besuchte. |
| Literatur | Kircher 1933, S. 82f. – Wüthrich 1956 – Wüthrich 1959 – Lauts 1980 |
| Personen | Baden, Karoline Luise; Markgräfin; Kunstsammlerin, Naturaliensammlerin, 1723 - 1783  GND)Heiliges Römisches Reich, Joseph II.; Kaiser; 1741 - 1790 GND)Mechel, Christian von; Kupferstecher, Verleger, 1737 - 1817 GND)Pigage, Nicolas de; Architekt, 1723 - 1796 GND)Reiffenstein, Johann Friedrich; Maler, Antiquar, Kunstagent, 1719 - 1793 GND)Ring, Friedrich Dominicus; Schriftsteller, Literaturhistoriker, Hofrat, 1726 - 1809 GND)Wille, Johann Georg; Kupferstecher, Kunstagent, 1715 - 1808 GND)Winckelmann, Johann Joachim; Kunstgelehrter, Archäologe, 1717 - 1768 GND) |
| Orte | Augsburg A Basel [CH] Berlin B Düsseldorf D Nürnberg N Paris [F] Rom [I] Wien [A] |