Markgräfin Karoline Luise von Baden (1723–1783) baute im Karlsruher Schloss ein hochkarätiges Malereikabinett auf, das später den Grundstock für die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe bildete. Ein Netz von Agenten versorgte sie aus den europäischen Zentren des Kunsthandels mit Katalogen von Sammlungen, Stichfolgen und kunstästhetischer Literatur. Über aktuelle Auktionen war sie zeitnah informiert, in ihren Kaufentscheidungen agierte die Markgräfin eigenständig und mit sicherem Urteil.
Das Online-Informationssystem „Karoline Luise von Baden. Kunst und Korrespondenz“ verknüpft die Kunstwerke des Malereikabinetts mit der umfangreichen Korrespondenz der Fürstin, die in ihrem Nachlass im Großherzoglichen Familienarchiv im Generallandesarchiv Karlsruhe erhalten ist.
Die Korrespondenz mit mehr als 750 Persönlichkeiten gibt einen faszinierenden Einblick in die Sammelpraxis, darüber hinaus aber auch in das kulturelle Leben im Europa der Aufklärungszeit. Man begegnet dem Philosophen Voltaire, der Kunstfreundin und königlichen Mätresse Madame de Pompadour, dem Botaniker Linné, dem Kunstagenten Eberts oder dem Sammler Comte de Vence.
Ein Kooperationsprojekt des Landesarchivs Baden-Württemberg, der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe und der Università della Svizzera italiana, gefördert von der VolkswagenStiftung Hannover. |